ABS Steuergerät ausbauen

  • Hallo Chevy Freunde,


    der gute Chevy kommt in die Jahre, es gibt jetzt ein ernstes Problem!

    Die Bremse hinten links funktioniert nicht mehr, keine Warnmeldung im
    Cockpit.


    Nur die Fußbremse hinten links funktioniert nicht mehr, die Handbremse ist in
    Ordnung auf dem Bremsenprüfstand. Das Handbremsseil und Bremsscheiben mit
    Belägen wurden vor Monaten erneuert, weil es wegen Rost nicht mehr zuverlässig
    war. Warum läuft Wasser aus der Handbremsseilhülle, wo kommt das Wasser rein?


    Die Bremssättel hinten wurden bereits getauscht kein Erfolg. Vom ABS
    Steuergerät kommt kein Druck mehr an dem Bremszylinder hinten links an. Das ABS
    an sich funktioniert an den drei anderen Rädern.


    Ist es aufwändig das ABS Steuergerät auszutauschen und was gibt es an
    Besonderheiten bei Montage und Teilekauf zu beachten? :?:


    Hoffentlich wird das Problem nicht zum „Showstopper“ also wirtschaftlich nicht
    sinnvoll.


    Danke und Servus Kräckel

  • Moin,


    grundsätzlich geht ja eine Bremse wie im Nubira auch ohne ABS-STG. Denn wenn du auf die Bremse tritts, geht immer noch der Hydraulikdruck vom Hauptbremszylinder durch den ABS-Block zum Bremssattel.

    Wenn das ABS regelt, unterbindet es diese direkte Verbindung und nimmt gleichzeitig den Druck weg aus dem Weg zwischen ABS-Block und Bremssattel. Die Regelung kann jetzt evtl. dauerhaft angesteuert sein. Wenn es das ABS-STG ist, dann nur, wenn die Zündung an ist. Ausgenommen es wird dauerhaft bestromt und im STG ist was defekt. Daher sollte man bei Zündung aus, einfach das Steuergerät vom Stromkreis trennen.

    Ist die Zündung aus/ABS vom Stromkreis getrennt und man tritt auf die Bremse und man kann das Rad trotzdem drehen, dann ist das Problem der ABS-Block. Da klemmt dann der Mechanismus, oder die Leitung ist dicht (seeeehr ungewöhlich bis unwahrschienlich) oder der neue Sattel ist fest. Um letzteres auszuschließen würde ich einen durchsichtigen Schlauch an den Entlüftungsnippel machen und diese hoch bis zum Dach legen halten. Dann den Nippel auf machen und einer muss dann ganz langsam auf die Bremse treten. Steigt die Flüssigkeitssäule deutlich an, wenn man auf das Pedal tritt und geht auch wieder zurück wenn man langsam wieder runter geht? Letzteres kann man evtl. erst richtig beobachten, wenn die Säule oberhalb der Höhe des Ausgleichsbehälter ist. Passiert das alles, dann haut ja der hydraulische Weg hin. Nun wieder das ABS-STG anklemmen, Zündung an (nicht starten) und auf die Bremse treten. Passiert das gleiche wie vorher, muss es eigentlich der Bremssattel sein.

    Besser ist, man macht auch auf der anderen Seite einen solchen Schlauch an den Bremssattel. So hat man eine Vergleichsmessung. Tritt man dann langsam auf die Bremse, müßten die beiden Säulen in den Schläuchen gleichmäßig und gleichhoch steigen.

    Was ich hier beschrieben hab, macht man so nur, wenn man keine automatische Bremskeisbefüllung hat. Also ein Gerät das vorn an den Ausgleichbehälter angeschlossen wird und per Druck Flüssigkeit ins System gibt.

    Hat man so ein System und man öftnet den Entlüftungsnippel, muss die Flüssigkeit konstant raus laufen. Tut es dies, ist der hydraulische Weg bis zum Sattel frei und der Bremskolben im Sattel klemmt.


    So das erstmal wie ich es testen würde.


    Da du nun schon neue Sättel wegen des Problems drin hast (ich geh jetzt davon aus das sie deshalb rein kamen), liegt es echt am ABS.

    Steuergerät und Block sind eine Einheit und ich würde sie nur komplett tauschen. Beim Nubi wurde bis 2006/7 Bosch und danach Teves verbaut. Aber selbst da gibt es mehrere Teilenummern. Wenn du mit deine VIN per PN schickst, kann ich deine Teilenummer wahrscheinlich raus finden.

    Wenn der neue ABS-Block leer ist, müßte dieser per Tester entlüftet werden. Da werden sicher die Ventile einfach mehrfach angesteuert, damit die Bremsflüssigkeit überall hin kommt. Wenn man beim Nubi startet und dann los fährt, dröhnt es ja immer kurz von vorne. Da läuft dann immer der ABS-Test ab. Da werden die Ventile im Block angesteuert. Wenn ich keinen Tester hätte, würde ich den Block einbauen, dann ganz normal die Anlage befüllen und entlüften und 10x den Wagen starten kurz anfahren bis das Geräusch da war. Dann mehrmals auf losen Untergund oder Schnee mehrfach fahren/bremsen, dass das ABS regeln muss. Aber nur da, wo keine anderen Leute rum fahren und das auch alles mit Vorsicht und überschaubarer Geschwindigkeit....also nix über 50 km/h. Denke mal 30km/h muss man mindestens fahren, damit das ABS regelt...außer auf Schnee, da geht das ja schneller mit der Regelung. Danach würde ich das System nochmal komplett entlüften.

    Kommt der Block befüllt an, braucht man das ganze Bremssystem nur normal entlüften.


    Was ich grad sehe, unter dem ABS-Block ist nochmal ein Verteiler. Da gehen 4 Leitung ran. Ich weiß nicht welche und wo die hin gehen und was das Teil für einen Sinn hat. Aber angenommen da gehen die 2 Leitungen vom ABS-Block ran die für Hinten bestimmt sind, dann gehen dort auch 2 Leitungen nach Hinten weg. Somit könnte es hier zu Ablagerungen gekommen sein. So wirklich erschließt sich mir die Bedeutung des Teils nicht. Ich vermute, es ist einfach nur verbaut wurden um einfach in der Produktion ABS oder kein ABS zu verbauen. In anderen Ländern gab es nicht standardmäßig das ABS. Da wurden dann gleich vom HBZ in Richtung Sättel gegangen. Das nur mal am Rande...wobei ich nicht glaube das dieser Verteiler die Ursache des Problems ist.

    Wenn ich den ABS-Block ausgebaut hätte, würde ich hinten beide Entlüftungnippel öffnen und die Leitungen die man vom Block abgeschraubt hat und Richtung Verteiler gehen, mit etwas Druckluft beaufschlagen. Jetzt müßte hinten ja Bremsflüssigkeit raus gedrückt werden bzw. Luft. Ist das der Fall, ist die Leitung 100% frei.


    Btw. Bitte nächste mal das Baujahr und Motor dazu schreiben.


    Tschau Norman

  • Beim Handbremsseil geht ja die Ummantelung nicht um die ganze Länge der Seele, diese liegt ja für den Betätigungsweg ein Stück frei = Freie Länge des Zugs.

    Am Ankerblech des Handbremshebels unter dem Fahrzeugboden, wo die beiden Seile eingehängt sind, kann da schon Wasser rein kommen.

    Interessant ist, ob das Hinterrad wirklich gar nicht gebremst wird, oder ob dort lediglich so wenig hydraulischer Druck hinkommt, so daß die Bremse erst zu greifen anfinge, während die anderen drei Räder schon blockiert wären, also im Prinzip so, wie Norman es oben beschreibt.


    Allerdings würde ich den Sattel vom Sattelträger demontieren und in der Hand halten (oder ggf. mit einem DrahtHaken ans Federbein hängen), und während eine zweite Person die Bremse pumpt - ggf. auch dann mal kräftig, mehrmals und bis zum Bodenblech - beobachtet man, ob und wie der Radbremskolben sich bewegt.

    Gerade im Hinblick darauf, daß die Anlage bereits instandgesetzt/erneuert ist, kann man so einen verquollenen Bremsschlauch, der den Durchfluß behindert, als Tatverdächtigen einkreisen.
    Die können durchaus mal aufquellen, ich würde den auf jeden Fall vorm ABS kontrollieren.

    Wenn du den Bremsschlauch ausbaust, blockiere das Bremspedal mit einem Kantholz zum Fahrersitz, so läuft möglichst wenig Bremsflüssigkeit raus

    Gruß,
    Arne

    ________________________________________________

    Nubira 1.6SX KLAN J200 Bj. 2005


    Matiz 0.8S KLAK Automatik Bj. 2006


    Vorher: Nubira Wagon 1.6SE KLAJ J150 Bj. 2000

  • Moin,


    also bei einem ausgebauten Bremssattel würde ich nicht mehrmals das Pedal bis zum Bodenblech treten, da fällt nur der Kolben raus. Also man muss was in die Zange legen, sodas der Kolben maximal 1-2cm raus kann.


    So ein weicher Schlauch wäre auch möglich, aber dann müßte auch an einem anderen Rad die Bremswirkung schlechter sein, wenn er nach Außen nachgibt und das Pedal dann bis zum Bodenblech gehen. Weil der Hbz arbeitet ja auch nur mit 2 Kammern und nur 2 Anschlüssen Richtung ABS-Block. Erst ab dem Block gibt es 4 Leitungen....eine pro Rad. Quellt er nach innen, ist die Durchfluss verringert, aber der Druck sollte sich aufbauen können....also eine gewisse Bremsleistung vorhanden sein.


    Aber du hast recht, was bedeutet, bremst nicht. Ich ging davon aus, das da garnix ankommt. Wurden beim Tausch der Sättel auch diese Schwimmbolzen erneuert und die Laufbuchsen im Halter gereinigt?


    Tschau Norman

  • Antworten auf die Fragen:

    Null, Bewegung am Bremskolben, hinten links, gar keine Bremswirkung.

    Aus dem ABS Block kommt nichts (Bremsflüssigkeit) raus.

    Zuerst wurde versucht den alten Bremssattel gangbar zumachen.

    War der einfachste Gedanke, üblicher Fall der Bremssattel ist fest.

  • Ja, mir ging´s darum, ob überhaupt was ankommt.
    Ist auch völlig richtig, die Vorsicht walten zu lassen, den Radbremskolben nicht rauszupumpen. Im Gegenteil, wenn er die Führung verliert, droht er zu verkanten - also auf keinen Fall weit rauspumpen. Was dazwischen legen ist gut.
    Die Lüftspiele geben es halt nicht her, das im eingebauten Zustand zu sehen.

    Ist ja nun auch hinfällig, wenn schon aus dem ABS-Block nix kommt.


    Dann hängt offenbar wirklich ein Ventil.


    Ich würde die Einheit Hydroblock/Steuergerät gebraucht und als solche komplett kaufen, nach Abgleich der vorhandenen Teilenummern.
    Auf jeden Fall Batterie abklemmen während Wechsel.
    Wegen der Neubefüllung hätte ich keine großen Sorgen

    Gruß,
    Arne

    ________________________________________________

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